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Serverseitig E-Mails filtern mit Sieve-Regeln

Verwendung von Sieve-Filtern und ihre Kompatibilität

Sieve-Filter verfügen über mehrere Filterdateien, die jeweils unterschiedliche Regelsets enthalten. Grundsätzlich können diese Filterdateien nach Belieben aktiviert oder deaktiviert werden. Dies ermöglicht es, beispielsweise zwischen einem "Standard-Filter" und einem "Urlaubs-Filter" zu wechseln.

In der Praxis unterstützen jedoch viele, wenn nicht sogar alle, Sieve-Implementierungen nur EINEN spezifischen Filternamen – ihren eigenen. Ein Großteil dieser Implementierungen ermöglicht es nicht, eine Filterdatei unter einem anderen Namen zu laden. Zum Beispiel nennt sich eine solche Filterdatei "Open-Xchange". Wenn das Tool XY ausschließlich nach der Filterdatei XY sucht, wird es "Open-Xchange" nicht erkennen. Umgekehrt wird, wenn XY die Datei unter seinem eigenen Namen speichert, OX diese nicht identifizieren und anzeigen können. Wenn man also mit XY eine Filterdatei namens XY hochlädt und aktiviert, wird OX diese nicht erkennen und verarbeiten können, und umgekehrt.

Es gibt triftige Gründe für diese Beschränkungen. Viele Sieve-Editoren sind sehr genau in ihrer Syntax und möchten nur "ihre" spezifische Syntax interpretieren. Wenn Sieve-Dateien von verschiedenen Tools kombiniert werden, können häufig Probleme auftreten. Regeln werden möglicherweise nicht korrekt gelesen oder bearbeitet, oder sie könnten beim Bearbeiten mit einer anderen Software verloren gehen. Daher beschränken sich viele Tools darauf, nur ihre eigenen Filterdateien zu lesen und zu schreiben, um solche Konflikte zu vermeiden. In den meisten Fällen verwenden Benutzer nur ein Tool zur Bearbeitung und vermischen nicht verschiedene Tools, sodass diese Einschränkungen normalerweise kein Problem darstellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Sie können problemlos Sieve-Filter über externe Tools für uns erstellen. Es ist jedoch nicht ratsam, sie gleichzeitig in OX zu bearbeiten, und umgekehrt. Für unser Sieve-System ist es jedoch unerheblich, welches Tool die Regelsets erstellt hat.

Kein Support für individuelle Sieve-Regeln

mailbox.org bietet Standardzugriff für Sieve-Regeln und -Clients. Damit können Sie Ihre eigenen serverseitigen Regeln zur Mailfilterung erstellen und so beispielsweise E-Mails direkt auf dem Server zu filtern und in IMAP-Ordner umleiten zu lassen. Details über die Syntax und Möglichkeiten von Sieve finden Sie in Artikeln  auf Wikipedia oder in Zeitschriften wie dem Linux-Magazin. Für Ihre individuellen Filter-Konfigurationen kann mailbox.org keinen Support leisten.

Filterregeln anlegen bei mailbox.org

Über das Systemmenü-Symbol oben rechts im mailbox.org-Office erreichen Sie die Einstellungen. Wählen Sie den Eintrag "E-Mail | Filterregeln".


Abbildung 1: Über "E-Mail | Filterregeln" können Sie neue Regeln zur automatischen Filterung eintragen. 

Sieve-Filter und Mailclients

Viele Mailclients bringen spezielle Plugins mit, mit denen Anwender direkt Sieve-Regeln erstellen können. mailbox.org verwendet dafür das Protocol "Managesieve" und die Standard-Ports 2000 und 4190 (Abbildung 2 zeigt die Implementierung in KDE Kontact auf Linux).

Abbildung 2: Direktes Editieren von Sieve-Filterregeln mit KDE Kontact (Kmail)auf Linux

Sieve-Regeln können nicht auf externe Mail-Accounts angewendet werden

Sieve-Regeln greifen nur bei Posteingang, nicht auf externen Postfächern. Das gilt sowohl für Ihre individuellen Regeln wie auch Spam- und Virenfilter. Der Hintergrund ist, dass die Sieve-Filter nur bei E-Mails greifen, die per SMTP an das Postfach Ihrer mailbox.org-Adresse übergeben werden. Die E-Mails aus eingebundene Postfächer werden aber nicht an Ihr Postfach übergeben, sondern nur in Ihrem Account dargestellt -  ähnlich einem lokalen Mailprogramm bearbeiten.
Um Ihre Filter auch auf diese E-Mails anzuwenden, müssten Sie diese entweder von Ihrem externen Account auf ihren mailbox.org-Account weiterleiten oder die E-Mails mit einem POP3-Abruf von dort holen lassen.

Troubleshooting

Wenn Ihre Filterregeln nicht funktionieren, kann das verschiedene Gründe haben. Ist das Resultat der eingerichteten Filter anders als Ihre Erwartung, liegt es meistens daran, dass die Filter fehlerhaft konfiguriert wurden oder mehrere Filter sich gegenseitig beeinflussen. Leider können wir keinen Support für Ihre individuelle Filter-Konfiguration leisten. Deaktivieren Sie alle Filter und reaktivieren Sie einen nach dem anderen, um herauszufinden, an welcher Stelle es zu Fehlern kommt.